Synopsis: |
he ich mich entschloss, den Briefwechsel Lassalles mit der Grafin E . . Sophie von Hatzfeldt in der hier vorliegenden Gestalt der Offentlich keit u ubergeben, musste ich erst mit mir selbst uber einige wichtige Punkte zur Klarheit kommen. Bei der Art, wie die heiden ersten Bande dieser Nachlassausgabe geordnet wurden, lag die Versuchung nahe, auch diese Briefe chronologisch der gesamten ubrigen Korrespondenz ein zugliedern. Denn bis jetzt war nur als dritter Band Lassalles Briefwechsel mit Marx und seinem Kreise ausgesondert worden. Doch je langer ich nachdachte, um so mehr widerrieten wissenschaftliche wie auch gefuhls massige Erwagungen, so zu verfahren. Der Historiker, dem eine Publikation obliegt, muss wunschen, sein Material in der Gestalt herauszubringen, di;e der Forschung den forder lichsten Antrieb gibt. Lassalles Verha1tnis zu der Weggenossin seines Lebens ist ein zentrales Problem seiner Biographie und gehorte zu denen, die noch in mancher Hinsicht nach Klarung verlangten. Diesem Zweck wurde zweifellos am besten gedient, wenn sein Briefwechsel mit der Grafin als ein geschlossenes Ganzes zur Wirkung kam. Wo es sich um subjektive menschliche Lebensausserungen handelt, die ohne den Ge danken an eine spatere Veroffentlichung niedergeschrieben wurden, da erwachst dem Herausgeber nicht bloss die Pflicht, die wissenschaftlichen Anspruche, die dem Stoff entstammen, zu beachten; er muss sich noch fragen, was die Pietat gegenuber den Toten oder vielleicht auch der Takt gegenuber ihren Nachkommen erheischen. Aus dem Grabe heraus vernahm ich die Stimmen zweier auf ungewohnliche Weise miteinander verknupften |